Bürgerantrag zum Thema „Lichtverschmutzung“

Die Nacht ist hell: Was für uns Menschen manchmal ganz praktisch ist, kann für die Tierwelt, die Pflanzenwelt und die menschliche Gesundheit schädlich sein. Jährlich sterben Milliarden von
Insekten an den Folgen unserer Lichtverschmutzung. Aber auch für das Klima ist unnötige Beleuchtung gefährlich. Denn veraltete Beleuchtung von Straßen und Plätzen verbraucht sehr viel
Energie.

Wir beantragen die Eindämmung der Lichtverschmutzung.

Die Verwaltung wird beauftragt, ein Konzept für eine Reduktion der Lichtverschmutzung in Menden zu entwickeln. Dabei möchte sie berücksichtigen, dass bei allen Beleuchtungsangelegenheiten der Stadt ab sofort folgende Kriterien in die Planungen einfließen:

  • Verwendung von warmem Licht und Vermeidung von Blauanteilen: Dadurch ergeben sich eine geringere Lichtstreuung noch oben und in der Folge erheblich weniger verendete Insekten
  • Einsatz von Photovoltaik: Neue Beleuchtungsanlagen werden direkt mit Solartechnologie ausgestattet. Insektenschutz: Es werden insektenfreundliche Lampen mit geeigneten, besonders effizienten Leuchtmitteln eingesetzt.
  • Zielgenaue Beleuchtung: Es wird in Zukunft darauf geachtet, dass keine Bäume, Sträucher und Hecken beleuchtet werden. Wenn möglich, werden vorhandene Fehlbeleuchtungen behoben.
  • Bedarfsgerechte Beleuchtung: Wo immer möglich, wird an Straßen, Rad- und Fußgängerwegen adaptive Beleuchtung eingesetzt. Diese smarte Beleuchtung reagiert auf Anforderung bei Bedarf.
  • Beleuchtungsreduaktion: Die aktuellen Beleuchtungszeiten und die Beleuchtungsdauer werden evaluiert.

Zu prüfen ist:

  • an welchen öffentlichen Stellen in unserer Stadt die Beleuchtung reduziert und oder ausgetauscht werden kann,
  • an welchen Stellen die städtische Straßenbeleuchtung Zug um Zug modernisiert werden kann (d. h. die Lichtlenkung, Leuchtmittel und Lichtfarbe umweltverträglicher Leuchten),
  • ob Aufklärungsmaßnahmen durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit ergriffen werden können, damit auch Privathaushalte und Gewerbebetriebe für dieses Thema sensibilisiert werden,
  • an welchen Stellen die Beleuchtungszeit und die Beleuchtungsdauer reduziert werden können,
  • ob die Dauer der Beleuchtung an öffentlichen Gebäuden im Stadtgebiet nachts auf ein vertretbares Minimum reduziert werden kann;
  • darüber hinaus im Gespräch mit Firmen, Institutionen und Eigentümern von nachts beleuchteten Gebäuden und Flächen, ob sie sich dieser Reduktion anschließen können,
  • welche Möglichkeiten der Umrüstung auf Solartechnik es gibt und welche Kosten und Einsparungen daraus entstehen,
  • welche Förderungmöglichkeiten es gibt, vor allem in Bezug auf Photovoltaik,
  • welche Kosten aus den Einzelmaßnahmen und auch insgesamt entstehen.

Begründung:

Lichtverschmutzung ist die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen. Weltweit nimmt die Lichtverschmutzung jedes Jahr immer mehr zu. Die Wirkung auf das ökologische
System ist fatal. Die Lichtverschmutzung hat negative Auswirkungen auf die Pflanzenwelt, die Tierwelt und die menschliche Gesundheit. Lichtverschmutzung ist eine Form der Umweltverschmutzung. Der Wachstumszyklus der Pflanzen wird durch die künstlichen Beleuchtungen verändert, zum Beispiel verlieren Laubbäume in der Umgebung starker Beleuchtung
ihre Blätter später, was zu Frostschäden führen kann. Nachtaktive Tierarten, wie die meisten Insekten, werden durch zu helle und unsachgemäße Beleuchtung angelockt und verenden in der Folge an Ermüdung und Kollisionen, ihr Biorhythmus, die Nahrungsaufnahme, die Fortpflanzung und die Orientierungsfähigkeit werden gestört, was gerade bei Insekten zu erheblichen Populationsverlusten führt. Tagaktive Tiere wie Vögel verlieren in zu hellen Umgebungen ihre Ruhephasen. Die menschliche Gesundheit wird durch die Lichtverschmutzung ebenfalls beeinträchtigt.

Glück auf!
Für den SPD Ortsverein Menden

Daniel Cordes (Antragsteller)

Ingo Günnewicht (Schriftführer)