Stellungnahme der SPD-Fraktion zum WP-Artikel „Siepmann gewinnt Kita-Poker“

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Mirko Kruschinski

Die Überschrift des WP-Artikels irritiert – die Auswahl des Trägers und des Investors für eine neue Kita in Menden war kein Spiel und schon gar kein Glücksspiel.

Weder die Politik noch die Eltern und die freien Trägermachten es sich im KJHA am 30.01.2018 leicht einen passenden Betreiber für eine Kita für unsere Mendener Kinder zu finden. Tatsächlich war es ein Sitzungsmarathon von fast vier Stunden, der zu dieser Entscheidung führte. Eine Entscheidung, die die SPD Menden ausdrücklich begrüßt, denn bei dem gewählten Konzept des Investors Siepmannstimmten sowohl der Träger als auch der Standort sowie die ansprechende Architektur mit großzügigen Außengelände. Da das Abstimmungsergebnis in der WP veröffentlich wurde muss man nun auch keinen Hehl daraus machen, dass das Ergebnis mehr als eindeutig war. Bei neun Ja-Stimmen, einer Gegenstimme und einer Enthaltung hat sich das beste Gesamtkonzept klar durchgesetzt.

Dies hätte ich gerne in der Presse gelesen, stattdessen reitet man darauf rum es hätte „Ärger“ bzgl. der Nichtöffentlichkeit gegeben. Eine der kleinsten Fraktionen im Rat hat einen Antrag zur Öffentlichkeit gestellt – eine Fraktion, die einem der Investoren zudem persönlich sehr nahesteht, schließlich ist der Ehemann und Geschäftspartner einer Investorin aktives Mitglied der FDP Fraktion. Über den Antrag der FDP wurde abgestimmt und die deutliche Mehrheit des KJHA, bestehend aus Eltern, freien Vertretern und Politik hat sich gegen den Antrag ausgesprochen. Ganz demokratisch und vor allen Dingen ganz ohne „Ärger“.
Tatsächlich hat man sich zu diesem Schritt entschlossen um eine Chancengleichheit zwischen den Investoren herzustellen. Und selbst wenn einzelne Investoren mit der Öffentlichkeit einverstanden gewesen wären, so wäre es für die Abstimmenden nicht möglich gewesen sich ein unverfälschtes Bild von allen drei Trägern und Investoren zu machen. Schließlich würde man bei einem Bewerbungsverfahren ja auch nicht alle Bewerber gleichzeitig in den Raum bitten. Zu groß ist die Gefahr, dass z.B. der zweite Kandidat die Stärken des ersten Kandidaten für sich selbst auch in Anspruch nimmt und wiederholt oder auf vermeintliche Schwächen des ersten Kandidaten eingeht.
Mitglieder des KJHA sind von einer Investorin im Vorfeld durch ungewünschte E-Mails massiv unter Druck gesetzt worden. Andere Investoren wurden schlechtgemacht, KJHA Mitglieder wurden auf einer eigens eingerichteten Homepage der Investorin durch Falschaussagen und Lügen bloßgestellt.

So wurden den Mitgliedern der SPD-Fraktion z.B. die Fähigkeit abgesprochen sinnvoll zu entscheiden. Warum? Weil sie Männer sind. Männer, deren Kinder gerade im Kindergartenalter sind und man dadurch sehr nah an der Materie ist – schlimmer noch, einer der Männer ist sogar selbst staatlich anerkannter Erzieher.

Abschließend kann gesagt werden: Nicht das „lauteste“ Konzept hat sich durchgesetzt sondern das beste. Die SPD Menden ist froh, dass in diesen vier Stunden KJHA von fast allen Seiten sehr ruhig, sehr sachlich und sehr konstruktiv diskutiert wurde. Der besondere Dank gilt dem Vorsitzenden Haldorn, der durch eine tadellose Sitzungsleitung überzeugte.

 

Mirko Kruschinski

Jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion