Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: Der Kämmerer stellt im Rat öffentlich fest, dass durch Schulschließungen vier Millionen Euro gespart wurden und ist auch noch stolz darauf.
Eben jener Kämmerer, der zu allem Unglück, im Verwaltungsvorstand der Stadt Menden auch für die Mendener Schullandschaft zuständig ist. Können zwei Herzen in einer Brust schlagen? Das sparende Herz des Kämmerers und das treusorgende Herz des Fachbereichs für die Mendener Schülerinnen und Schüler?
Und selbstverständlich wurden nicht vier Millionen für Schulschließungen gespart. Durch die größtenteils unnötigen Schließungen wurden Neubauten an anderer Stelle notwendig. Überschlägig werden es 20 Millionen für An- Um- und Neubauten sein. 20 Millionen minus vier Millionen gespart macht immer noch 16 Millionen Miese. Aber die gibt ja der ISM aus – nicht die Stadt, so will es der Kämmerer beschönigen.
Zu allem Überfluss beschwert sich Siemonsmeier auch noch über die Stärkung der Mendener Ortsteile. Nicht nur alle Schulen gehören ins Zentrum, sondern alle Investitionen für die Bürgerinnen und Bürger gehören ebenfalls in die Kernstadt. Damit setzt er die Politik seines ehemaligen, abgewählten Chefs fort. Moment, ein Kämmerer macht Politik? Richtig, seinen Rat an den Journalisten der WP, sich wählen zu lassen wenn er Politik machen möchte, sollte er selbst befolgen. Gott sei Dank wurden die Aussagen Siemonsmeiers nach seiner Rede von Martin Wächter zu guten Teilen relativiert.
Die CDU hingegen lässt nun verlauten, dass die Schulschliessungen notwendig und richtig waren und man weiter investieren wird.
Liebe CDU, Hand aufs Herz – die damaligen Entscheidungen waren einfach falsch. Basierend auf falschen Gutachten, forciert vom damaligen Bürgermeister mit allen Wegen und Mitteln.
Wir haben heute das Rückgrat zu sagen: Liebe Bürgerinnen und Bürger, wir haben einen Fehler gemacht. Es war falsch die Gymnasien zusammenzulegen. Denn was haben wir denn nun faktisch gemacht? Wir haben das HGG auf dem Berg geschlossen um es in der Innenstadt am Walram quasi wieder neu aufzubauen. Für viele, viele Millionen – mit fehlenden Pausen- und Parkflächen.
Es war richtig, dass sich die Gesamtschule neu in der Mendener Schullandschaft ansiedeln konnte, aber warum mussten dafür alle anderen Schulformen leiden? Der „Berg“ wurde freigezogen, damit sich die Gesamtschule ausbreiten kann. Stattdessen haben wir in Lendringsen nun ein verwaistes Schulzentrum und karren die Schülerinnen und Schüler von Lendringsen morgens nach Menden zur Schule um sie dann für den Schulsport wieder nach Lendringsen zu fahren. Liebe CDU, das war doch nicht klug und das muss nun auch niemand verteidigen.
Richtig ist, dass wir nun alle versuchen aus der Situation das Beste zu machen. Und tatsächlich arbeiten hier alle Parteien im Schulausschuss blendend zusammen um aus den Fehlentscheidungen der Vergangenheit doch noch das beste für Mendens Kinder herauszuholen. Aber: Es war absolut unnötig.
Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Schülerinnen und Schüler, es wurden Fehler gemacht und wir entschuldigen uns.
Wir versprechen Ihnen aber folgendes: Wir als SPD Menden werden weiterhin die Ortsteile stärken, so wie es zuletzt in Hüingsen geschehen ist, wir werden weiterhin, gemeinsam mit den Kollegen der anderen Parteien, die Mendener Schullandschaft auf einen guten Weg bringen.
Und wir versprechen Ihnen noch etwas: Wir werden uns auch weiterhin kritisch mit früheren Entscheidungen auseinandersetzen. Egal wer diese seinerzeit entschieden hat, egal wer diese seinerzeit initiiert hat. Dies haben wir zuletzt beim Gut Rödinghausen bewiesen und werden es auch zukünftig tun.
Mirko Kruschinski, Ortsvereinsvorsitzender
Sebastian Meisterjahn, stv. Ortsvereinsvorsitzender