Der Frieden mit Gut Rödinghausen

Es ist gut ein Jahr her, da hat die SPD Fraktion im Rat der Stadt Menden „ihren Frieden mit dem Industriemuseum Gut Rödinghausen gemacht“.

Gut Rödinghausen

Es ist gut ein Jahr her, da hat die SPD Fraktion im Rat der Stadt Menden „ihren Frieden mit dem Industriemuseum Gut Rödinghausen gemacht“. Die SPD Fraktion hat vor 12 Monaten ihre weitere Unterstützung und konstruktive Zusammenarbeit, trotz aller Unwägbarkeiten, zugesagt. Diese Unterstützung war und ist allerdings nicht vorbehaltlos.

Gut Rödinghausen – teurer als kalkuliert

Was ist in den letzten 12 Monaten passiert? Die Arbeiten am Museum schreiten voran und damit auch die Ausschreibungen diverser Gewerke und Einrichtungsgegenstände. Vitrinen wurden in der ersten Ausschreibungsrunde 6mal so teuer wie kalkuliert. Also musste eine zweite Runde her – das Ergebnis steht aus. Die Holzböden müssen restauriert werden – hier reden wir über Angebote nach Ausschreibung die mindestens 56% über dem kalkulierten Preis liegen. Urplötzlich tun sich noch andere Unwägbarkeiten auf, die dazu führen werden, dass auch die laufenden Folgekosten steigen werden. Das sind erst einige Beispiele, einige andere werden noch folgen, wenn weitere Ausschreibungen sich anschließen.

Vermittel- und erklärbar ist das schon lange nicht mehr und natürlich stellen sich viele Bürgerinnen und Bürger die Frage, was wir als Politik da eigentlich machen. Verübeln darf man es ihnen nicht. Ob die Preissteigerungen an der Hochkonjunktur, an unverschämten Anbietern oder an Extra- oder Sonderwünschen liegen, das können wir nur spekulieren. Es steht aber fest: es wird sehr viel teurer als die kalkulierten 3,5 Millionen Euro. Hinzu kommt: die Fördergelder des Landes gibt es nur für diese Summe – jeder Euro der hinzukommt ist von der Stadt Menden aufzubringen.

Kultur ist wichtig und gehört gefördert – jedoch nicht um jeden Preis. Ein Industriemuseum im Gut Rödinghausen wird kommen, mit der SPD aber eben nicht mit einem Persilschein, sondern mit einem besonderen Blick auf die Kosten. Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt gekommen um auf die Bremse zu treten. Ein Museum kann mit den kalkulierten Geldern verwirklicht werden, um dies zu schaffen müssen dann aber Ansprüche zurückgestellt werden. Es müssen keine freischwebenden Designervitrinen sein. Es geht um Menden und es geht um Industrie – da wäre an einigen Stellen ein wenig Understatement angebracht.

Die SPD Fraktion wird das Projekt „Gut Rödinghausen“ weiter konstruktiv begleiten, jedoch unter der Prämisse, dass wirtschaftlich vernünftig und nachhaltig weitergearbeitet wird. Weitere Preissteigerungen werden wir, wie zuletzt, so nicht mittragen.

Sebastian Meisterjahn für die SPD Fraktion im Rat der Stadt Menden